Wie gehen wir mit Trennung um?

Die Frage, warum Frauen anders als Männer mit einer Trennung umgehen, ist ein komplexes Thema, das sowohl psychologische, als auch gesellschaftliche Aspekte umfasst. Studien und psychologische Beobachtungen zeigen, dass Frauen und Männer in der Regel verschiedene emotionale und verhaltensmässige Muster im Umgang mit Trennungen aufweisen. Diese Unterschiede basieren teils auf biologischen Grundlagen, teils auf sozialen Prägungen und Erwartungen.

Die Frau verarbeitet

Zunächst einmal verarbeiten Frauen Trennungen oft intensiver und gründlicher, als Männer. Studien haben gezeigt, dass Frauen emotional offener mit ihrem Leid umgehen und tendenziell schneller die eigene Gefühlslage reflektieren. Während des Prozesses einer Trennung zeigen Frauen oft eine grössere Bereitschaft, ihre Emotionen auszudrücken. Das gelingt ihnen durch Gespräche mit Freunden, durch das Schreiben eines Tagebuchs oder in anderen Selbstreflexionen. Diese intensive emotionale Verarbeitung kann schmerzhaft sein, ermöglicht jedoch oft eine tiefere Auseinandersetzung mit der Situation. Frauen analysieren in dieser Phase häufig die Ursachen der Trennung und reflektieren, was sie in zukünftigen Beziehungen anders gestalten möchten.

Der Mann vermeidet

Männer hingegen neigen häufiger dazu, den Schmerz einer Trennung zu unterdrücken oder zu vermeiden. Die gesellschaftliche Erwartung, dass Männer stark und emotional gefasst bleiben sollten, führt oft dazu, dass sie versuchen, ihre Gefühle zu verdrängen. Viele Männer stürzen sich nach einer Trennung in Ablenkungen, wie Arbeit, Hobbys oder neue soziale Aktivitäten. So vermeiden sie zunächst die intensive Auseinandersetzung mit ihren Emotionen. Auch neue Beziehungen werden teils rasch eingegangen, was als Versuch gewertet werden kann, das Gefühl von Einsamkeit oder Verlust zu kompensieren. Langfristig führt dieser Verdrängungsprozess jedoch nicht selten dazu, dass Männer später und oft heftiger mit den emotionalen Konsequenzen einer Trennung konfrontiert werden.

Das soziale Netzwerk kann hilfreich sein

Ein weiterer Aspekt ist, dass Frauen oft ein stärkeres soziales Netzwerk haben und intensivere freundschaftliche Beziehungen pflegen. In Krisensituationen, wie bei einer Trennung, können Frauen daher auf eine grössere emotionale Unterstützung zurückgreifen. Diese hilft ihnen, die Situation besser zu bewältigen. Männer dagegen sind in ihrem sozialen Netzwerk oft weniger emotional verankert und tendieren dazu, weniger über persönliche Probleme zu sprechen. Dies führt dazu, dass sie sich bei Trennungen häufiger isoliert fühlen und den Schmerz allein verarbeiten müssen.

Unterschiedliche Bewältigungsstrategien

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Frauen im Allgemeinen bereitwilliger auf emotionale Unterstützung zurückgreifen und tiefer in die Reflexion über die Beziehung gehen, während Männer häufig versuchen, den Schmerz zu vermeiden und auf äussere Ablenkungen setzen. Diese Unterschiede bedeuten jedoch nicht, dass Frauen besser oder schlechter mit Trennungen umgehen als Männer – sie zeigen vielmehr, dass beide Geschlechter unterschiedliche Bewältigungsstrategien haben, die jeweils ihre eigenen Stärken und Herausforderungen mit sich bringen.
Wir alle mussten schon Trennungen durchleben. Wenn Sie sich darüber mit einem einfühlsamen Gesprächspartner unterhalten möchten, dann zögern Sie nicht, die Berater von Aurarium zu kontaktieren.